39. Silvesterlauf 2017 hatte Rekordbeteiligung und zwei Sieger über die lange Distanz / Jan-Aiko Köhler gewinnt 5 Kilometer
Mit einem in mehrfacher Hinsicht herausragenden Laufereignis hat die große Emder Silvesterlauf-Gemeinde kurz vor Ende des Jahres 2017 das Silber-Jubiläum der Organisatoren Michael Dannecker und Michael Janßen gefeiert. Dabei hat das am Ende wenig erfreuliche Wetter mit Regen und Wind die alles in allem gute Stimmung nur wenig getrübt.
Das erste Herausragende beim 25. Lauf unter Dannecker-Janßen-Leitung war die Teilnehmerzahl: Nach einer schon sehr hohen Vormeldezahl gab es noch einmal einige Nachmeldungen – 946 Läuferinnen und Läufer gingen auf die Strecke. Das zweite Herausragende war das packende Finish, das sich David Valentin und Lars Schwalm am Delft auf der Zielgeraden lieferten. Das gab es in der Geschichte der insgesamt 39 Silvesterläufe noch nicht, dass zwei Läufer nach den 11,4 Kilometern um den Hafen herum so ins Ziel kamen, dass niemand hätte entscheiden wollen, wer die Nase vorn hatte: der ehemalige Norder Valentin, der inzwischen für die LGD Dortmund startet, oder der Kieler Schwalm, der im letzten Jahr die kürzere Strecke über 5 Kilometer gewonnen hatte. Weil für beide auch noch die auf die Sekunde gleiche Zeit gestoppt wurde, erklärte die Rennleitung sie kurzerhand beide zu Siegern.
Valentin Harwardt, Rekord-Dauersieger beim Matjeslauf über 10 km, belegte hinter den beiden Platz 3. Auf Platz 5 kam Matthias Heinken vom TV Norden, der auch schon beim Ossiloop ganz vorne mitlief. Über die lange Strecke kam die Krummhörnerin Laura Steffens als schnellste Frau ins Ziel. Sie hatte im Sommer schon die Frauenwertung beim Deichlauf in Upleward gewonnen. Zweitschnellste war die Norderin Waltraud Klostermann, die fast jedes Jahr beim Silvesterlauf dabei ist und auf dem Treppchen steht. An dritter Stelle lag Verena Flade von der Auricher Sportschule TAO.
Das dritte Herausragende war der erneut beeindruckende Auftritt des Lauftreffs vom TuS Hinte. Sie waren diesmal mit fast 60 Personen angetreten, liefen die 5-km-Strecke in der großen Gruppe. Sie kamen mit La-Ola-Wellen in der Laufgruppe am Delft ins Ziel. Die Hinteraner bestätigen zudem den Trend, dass auf die 5-km-Strecke mehr Teilnehmer gehen als auf die große Runde.
Den 5-km-Lauf gewann einer der schnellsten der Emder LG: Jan-Aiko Köhler. Er ließ Peter Steinke (MTV Aurich) und Kai Biermann (TuS Weene) hinter sich. Steinkes Eltern, die Lauf-Urgesteine Dietrich und Hilde Steinke, waren ebenfalls auf der Strecke.
Bei den Frauen gewann Anna-Lena Theisen von der LG Rhein-Wied vor Kim Lassen (Hamburg Running) und Laura Jansen (ohne Vereinsangabe) den Fünfer-Lauf. Auf Platz 4 und 5 folgten die Emder LG-Nachwuchsläufeirnnen Jonna Kosic und Lara Wallerstein.
Die Reaktion der Läuferinnen und Läufer auf das Wetter war sehr unterschiedlich: Sie waren noch im Trockenen gestartet, doch bereits kurze Zeit später hatte es leicht zu regnen begonnen. Einige störten sich daran nicht, andere machten keinen Hehl daraus, dass Gegenwind und Regen auf der Nesserlander Straße die Lauffreude doch ein bisschen trübten. Immerhin hatten alle auf der langen Strecke am Emsdeich Rückenwind.
Herausragend an diesem Lauf war auch, dass es wieder mehr Bereitschaft zu ungewöhnlichen Lauf-Ouftfits gab und der wieder mitlaufende Emder Konfetti-Läufer Wolfgang Brunn Konkurrenz bekam. Helge Wilken aus Aurich lief ebenfalls im Clownskostüm und verstreute im Zielbereich Konfetti. Andreas Folkerts vom TuS Hinte fand, dass nach Ende des 2017er-Dienstes der Weihnachtsmann seine Abschiedsvorstellung laufend geben könnte und lief in dessen Kostüm. Und Joachim Lübben aus Emden reduzierte die allgemein üblich Laufkleidung etwas und lief barfuß. Vor ein paar Jahren hatte er das schon einmal gemacht: „Da hatte es leicht gefroren. Das war grenzwertig damals”, sagte er der Emder Zeitung.
Zufrieden mit dem Verlauf war auch Matthias Eickholt. Der frühere Emder LG-Läufer, der immer ganz vorne mitlief, hatte nach einer Verletzung lange pausieren müssen und inzwischen seine Rolle im Laufsport verändert: Er rief im Sommer in Loppersum einen neuen Lauftreff ins Leben, der sich nach dem Hauptverein Wandertrupp auch „Lauftrupp” nennt. 16 Lauftrupp-Vertreter waren beim Silvesterlauf dabei und kamen alle gesund ins Ziel.
Herausragend auch der Appetit der Laufgemeinde nach vollbrachtem Lauf: Der letzte Läufer der langen Strecke war gerade im Ziel, da war das Kuchen-Büffet der Emder-LG-Jugend in der Emshallen-Turnhalle schon fast komplett geplündert.
Letzter herausragender Punkt war, wie die Silvesterlauf-Gemeinde den Einsatz ihrer Organisatoren würdigte. Bei der Siegerehrung gab es viel Applaus für die beiden Michaels. Bei der Gelegenheit würdigte Dannecker auch die vielen Helfer, die in all den Jahren dabei waren, unter anderem seine Oma, die zum 25. Mal – mit mittlerweile 90 Jahren – Obst im Ziel ausgab. Ausdrücklich in den Dank einbezogen hatte Dannecker den Kreis um Peter Busse, der 2015 nach offizieller Silvesterlauf-Absage einen Ersatzlauf als Spendenlauf durchgeführt hatten.
Es war also wieder in tolles Jahresschluss-Lauffest, bei dem lediglich das Wetter nicht perfekt war.
Quelle: Emder Zeitung vom Dienstag, 2. Januar 2018, Seite 15