Drachenboot – Das Wetter spielt bei der Emder Hafenmeile sehr gut mit.
46 Hundertstel: Waren es die Barthaare des Drachenkopfes auf dem Boot vom Team DeichDynamik, die den knappen Sieg gegen Sporting sichergestellt hatten? Es war eher der schier unbändige Willen der Mannschaft vom Emder Ruderverein (ERV), die Schmach aus dem vergangenen Jahr auszumerzen. Da hatten die Ollsieler Düvels knapp die Drachenkopf-Nase vorne gehabt, auf Platz drei landete 2023 Sporting. Diesmal waren es die jungen Wilden aus dem Ruderverein.
Was wären die jungen Wilden ohne die alten Hasen? Das Helfer-Team vom ERV hatte wieder einmal dafür gesorgt, dass es eine rundum gelungene Veranstaltung am und auf dem Delft wurde. Einige Neuerungen, wie die Moderation von Keno Bergholz, die Übertragung der Läufe auf großer Leinwand oder der Verzicht auf eine Mittagspause, bewertete der ERV-Vorstand um Jan Bleeker (1. Vorsitzender) und Carola Wonhöfer (2. Vorsitzende) als Gewinn. „Das hat alles sehr gut geklappt“, sagte Bleeker. Selbst der Auftritt des Solarbootes der Hochschule Emden/Leer sahen die Veranstalter als Bereicherung der kleinen Rennpausen.
Fast keine Pause gönnte sich Moderator Bergholz, der als Sidekick die Vorsitzende des Deutschen Drachenboot-Verbands, Ute Becker-Frenzel, hatte. Er war nicht nur von der Veranstaltung an sich begeistert. „Ute hat jede Menge sportliche Erfahrung und bringt ihre Expertise hier mit ein.“ Zudem, so Bergholz, sei mit der Leinwand die Bühne so etwas wie ein Fixpunkt für die Zuschauer. „Wir filmen mit sieben Kameras, da kann man auf der Leinwand alles sehr gut verfolgen.“ Das Lob gab die Vorsitzende gleich zurück. „Das ist eine ganz tolle Veranstaltung hier“, sagte Becker-Frenzel. Sie kennt das zwar von Drachenboot-Veranstaltungen aus ihrer Heimat Schwerin. „Doch hier ist es dicht und eng und das macht es besonders.“
Besonders waren wieder einmal die Rennen im Delft. Viele Teams hatten sich einiges ausgedacht, um nicht nur sportlich aufzufallen, sonders sich auch in Sachen „Schlachtruf“ oder Verkleidung von den anderen abzuheben. Optisch besonders hervor stachen aber nicht nur die Pink Paddler mit ihrem pinken Shirts. Auch der Lauftreff Hinte hatte in diesem Jahr ein Drachenbootteam auf die Beine gestellt, schlug sich auf dem Wasser super und war aufgrund der neonfarbenen Shirts auch sehr gut zu erkennen.
Gut zu erkennen war auch das Team Marek Lbik Dragon Team Posen. Optisch machte die Mannschaft schon etwas her, die Männer im Team waren muskelbepackt und auch das Rennshirt hatte unter den zahlreichen Zuschauern Wiedererkennungswert. Die Mannschaft wurde für die weiteste Anreise ausgezeichnet (rund 800 Kilometer) und sicherte sich auch noch den Sieg in der Königsklasse der Small-Boote (5-Bank). Der Mannschaftskapitän versprach, dass sein Team auch 2025 versuchen wird, bei der Emder Hafenmeile zu starten.
Starten werden sicherlich auch die anderen Mannschaften wieder im nächsten Jahr. Denn nicht nur die Königsklasse machte es beim Standard-Boot-Finale (10-Bank) spannend: Auch in der Sportklasse war es in beiden Finalläufen (5- und 10-Bank-Boot) eine hauchdünne Entscheidung. Da ist doch eigentlich eine Revanche 2025 nötig?
Quelle: Emder Zeitung vom 19.08.2024
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