Emden wird zur Drachenboot-Hochburg

Wassersport – Größer, professioneller, trotzdem charmant – Riesenlob für Regatta „Emden Rund“

Emden hat in diesem Jahr noch einmal einen Sprung gemacht und sich zu einer Hochburg des Drachenboot-Sports im Nordwesten gemausert. Das wurde am Samstag bei der Regatta „Emden Rund“ deutlich. „Es ist eine wundervolle Veranstaltung und ich halte sie für eine der sportlich anspruchsvollsten Regatten überhaupt“, sagte zum Beispiel Axel Hombach, Teamchef der „LimmerixX“ aus Hannover. Hombach muss es wissen, hat er doch durchaus einige Vergleichsmöglichkeiten. Zweimal schon holte seine Mannschaft die Deutschen Breitensport-Meisterschaften auf der Langstrecke.

Ins selbe Horn bliesen aber auch andere, zum Teil international erfahrene Paddler und Steuerleute. Die Sprint-Regatta im Sommer sowie die Herbstregatta „Emden Rund“ seien noch einmal spürbar professioneller geworden. Gleichwohl haben sich die Veranstaltungen offenbar ihren familiären Charme erhalten. „Die Veranstalter sind auf professionelle Weise entspannt“, stellte Hombach dem Emder Ruderverein ein erstklassiges Zeugnis aus.

Teilnehmer-Rekord

Kein Wunder also, dass es in diesem Jahr 38 Teams (eines hatte kurzfristig abgesagt) mit der „Grünen Hölle“ über die Kanäle am Wall und der Innenstadt aufnehmen wollten. Das waren noch einmal zehn mehr als im vergangenen Jahr und neuer Teilnehmerrekord. So durften sich der Vereinsvorstand um Jan Bleeker und Carola Wonhöfer, Drachenbootwart Christian Kiwall, Regatta-Leiterin Hella Gembler, EDV-Experte Christian Hieronimus, die Steuerleute und die ehrenamtlichen Helfer des Rudervereins am Abend gehörig auf die Schultern klopfen. In Zusammenarbeit mit dem Emder Segelverein und dem Wassersportverein Emden, die ihr Gelände als Regatta-Hafen zur Verfügung stellten und die hungrigen Paddler günstig verpflegten, hatten sie zum zwölften Mal eine grandiose Herbstregatta auf die Beine gestellt.

Mit mehr als 750 Paddlern, dazu Steuerleuten, Trommlern und Anhang war es am Ende eine Sportveranstaltung der Superlative. „Emden Rund“ scheint damit an die Grenzen des Machbaren gestoßen zu sein, mehr als 40 Teams werden wohl keinen Platz finden auf dem Regatta-Gelände. Auch in den Zeitplan – die Boote starten im Abstand weniger Minuten – dürfte kaum noch ein Team zu integrieren sein.

Sonne, kein Regen

Den Rahmen für den Erfolg bildete am Wochenende allerdings auch das Wetter. Sonne, kein Regen – in Emden keine Selbstverständlichkeit. Kleinere Pannen zu Beginn taten der guten Stimmung keinen Abbruch. Ein, zwei Missverständnisse zwischen Teams und Streckenposten an den beiden Spitzkehren und ein ausgerissener Langruder-Balken am Boot „Beibu Long“ (ein Team paddelte los, war aber noch angebunden) sorgten nur kurz für Unmut.

Sportlich setzten erneut die Teams von ERVDeichdynamik ein Ausrufezeichen. Die U18 und die U24, die schon bei der Club-Weltmeisterschaft in Ravenna stark auftrumpften, ließen sich den Sieg nicht nehmen. In zwei aufgrund einiger Erkrankungen komplett gemischten Teams holten sie den Doppelsieg, wobei der Vorsprung vom zweiten auf den geteilten dritten Platz (Thunder Dragons vom Niederrhein und EKC Seeteufel) mit einer Sekunde hauchdünn war.

Quelle: Emder Zeitung vom 23.09.2024
www.EmderZeitung.de