Auch der Niedersächsische Fußballverband (NFV) hat sich in den vergangenen Wochen mit dem Thema Kunstrasenplätze und darin enthaltene gesundheitsgefährdende Stoffe auseinandergesetzt. Grundsätzlich verweist der NFV dabei auf die im Mai 2019 herausgegebene Erklärung vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).
Seinen 2667 Vereinen gibt der Niedersächsische Fußballverband (NFV) in dieser Thematik grundsätzlich folgende Hinweise und Empfehlungen:
Nach aktuellem Kenntnisstand sind Gesundheitsgefahren als unwahrscheinlich zu bewerten. Bei der Verfüllung der Kunststoffrasenplätze werden in Deutschland nur zugelassene und geprüfte Baustoffe eingesetzt.
Derzeit mit Kunststoffgranulaten verfüllte Kunststoffrasenfelder dürfen weiterhin genutzt werden.
Bei der Errichtung und Pflege von Kunststoffrasenfeldern sollten in Abstimmung mit Fachleuten die verwendeten Füllmaterialien sorgfältig ausgewählt werden.
Der NFV ist der Auffassung, dass weitere Prüfungen zur Nutzung von umweltfreundlichen Materialien vorzunehmen sind.
Der NFV begrüßt es, wenn weitere Untersuchungen zur gesundheitlichen Wirkung der zugelassenen Baustoffe oder alternativer Füllmaterialien im Kunstrasen durchgeführt werden.
Im niedersächsischen Verbandsgebiet befinden sich derzeit 193 Kunstrasenplätze für den Spiel- und Trainingsbetrieb. Darüber hinaus nutzen die Mitgliedsvereine für den ergänzenden Trainings- und Freizeitspielbetrieb mehr als 100 Kunstrasen-Minispielfelder. Sofern diese Spiel-, Trainings- und Freizeitsportflächen kurzfristig nicht weiter zur Verfügung stehen sollten, stelle dies für das gesamte Sportangebot der Mitgliedsvereine eine unverhältnismäßige Einschränkung dar, die nicht zu kompensieren wäre, heißt es in der NFV-Mitteilung.
Zudem beschäftigte sich der DFB bei der Sitzung der Landesverbandspräsidenten in Frankfurt mit diesem Thema und gab anschließend folgendes Erklärung des zuständigen DFB-Vizepräsidenten für Sportstätten und Umweltfragen, Erwin Bugar, heraus. Es lautet: „Wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit sehr intensiv mit dem Thema und denkbarer Auswirkungen auf die zahlreichen Vereine im Amateurfußball. Eins ist klar: Der DFB und seine Landesverbände fordern einen Bestandsschutz der in Betrieb befindlichen Kunstrasenplätze. Möglichst lange Übergangszeiten sind im Sinne hunderttausender Amateurfußballer und -fußballerinnen unerlässlich, um den Sportbetrieb nicht zu gefährden. Gleichzeitig muss natürlich an nachhaltigen und bestmöglich umweltverträglichen Lösungen für die Zukunft gearbeitet werden. Wir gehen davon aus, dass sich die Belastungswerte für die Umwelt durch Kunstrasenplätze geringer darstellen, als das an mancher Stelle derzeit spekuliert wird. Hier bedarf es aber für die Einordnung zunächst valider Zahlen.“