Wie gestern berichtet, gehören die Emder zu den vier Trägern dieses Landespreises. 160 Bewerbungen waren zum Thema „Integration in Bewegung – Flüchtlinge im Sport, mitten im Leben” eingegangen. Sven Dübbelde von der städtischen Agentur der Freiwilligen hatte das Sportbundprojekt und YOUgend Integrate für den Integrationspreis, dessen Schirmherrschaft Doris Schröder-Köpf übernommen hat, vorgeschlagen. Stadtsportbundvorsitzender Hans-Jürgen Wehmhörner hatte sich bereits erfreut über den Preis geäußert, den sich der SSB nun mit YOUgend Integrate teilen wird. 6000 Euro sind mit der Auszeichnung verbunden.
Auf YOUgend Integrate passt das Anforderungsprofil des Preises perfekt. Nach der Flüchtlingswelle 2015 hatten Eun-Heui Chae und Stina Wrede YOUgend Integrate gegründet und zunächst ein sportliches Angebot auf die Beine gestellt. Einmal im Monat treffen sich dabei bis zu 50 Flüchtlinge, um gemeinsam in der Bronshalle des ETV Sport zu treiben. Anfangs kamen überwiegend junge Männer, heute sind es viele Familien mit kleinen Kindern. Längst gehört zur Initiative auch die Lernhilfe, ein Nachhilfeangebot, das sich ausgehend vom Klassenzimmer in den BBS II über die IGS bis zur Borssumer Oberschule ausgedehnt hat. Etwa 40 Schüler kommen regelmäßig. Etwa 32 ehrenamtliche Helfer teilen sich auf beide Angebote auf. „Wir sind immer noch sehr aktiv”, sagte Eun-Heui Chae, auch wenn man nicht mehr dauernd in der Presse präsent sei. „Das funktioniert so hervorragend, weil wir so verlässliche Helfer haben. Da gibt es kaum Fluktuation.”
Jetzt freut sich Eun-Heui Chae auf die Preisverleihung Ende August in Hannover, zu der sie natürlich nicht allein fährt. „Fünf Begleitpersonen darf ich mitnehmen”, sagte sie. „Aber ich habe die schon auf acht hochgehandelt.”
Emder Zeitung vom Donnerstag, den 06.06.2019 (Seite
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